Durch ein Digitalisierungsprojekt hat der Bereich Arbeitsmarktintegration seine digitale Ausstattung deutlich ausbauen können und dadurch beeinträchtigen Jugendlichen und Erwachsenen eine dauerhafte Teilnahme an den Maßnahmen ermöglichen können - auch in Zeiten einer Pandemie. Möglich wurde dies durch Fördergelder der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.
Normalerweise sind die Teilnehmenden der Maßnahmen aus dem Bereich der Arbeitsmarktintegration im Franz Sales Haus auf den persönlichen Kontakt zu den Projektmitarbeitenden angewiesen. Durch die Schutzmaßnahmen zur Corona-Pandemie war der Bereich Arbeitsmarktintegration ab Frühjahr 2020 dazu aufgerufen, in kürzester Zeit neue, digitale Wege zu gehen, um die Maßnahmen fortführen zu können und den Kontakt zu den Teilnehmenden aufrechtzuerhalten. Mit viel kreativem Einsatz und Improvisationsfähigkeit konnten nahezu alle Teilnehmenden der Maßnahmen BvB, UB, E.P.T. und dem Zentrum zur Joborientierung auf Distanz teilnehmen. Dazu wurden zunächst die vorhandenen digitalen Mittel genutzt. Allerdings war viel davon abhängig, ob die Teilnehmenden selbst digitale Zugänge haben. Wir stellten leider schnell fest, dass gerade in der digitalen Ausstattung schnell Grenzen erreicht waren. Teilweise mussten wir auf analoge Alternativen umsteigen. Um Abhilfe zu schaffen, wurde das Digitalisierungsprojekt gestartet.
Im Sommer 2020 rief die Stiftung Wohlfahrtspflege zum Sonderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ auf. Weil das perfekt passte, stellte der Bereich Arbeitsmarktintegration im Franz Sales Haus umgehend einen Förderantrag für das Projekt, das inzwischen „#AMI4digital“ hieß. So konnten wir noch an der ersten Welle der Förderanträge teilnehmen. Mitte November 2020 erhielten wir einen Bescheid, dass der Förderantrag bewilligt wurde. Mit Hilfe des Projektes „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“, das mit rund 90.000€ von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gefördert wird und im Januar 2021 gestartet ist, konnte nun in zahlreiche digitale Endgeräte für die Teilnehmenden unserer Maßnahmen investiert werden. So konnten 72 Laptops, fünf 65“ große Touchscreens, eine neue Digitalkamera, ein 3D-Drucker und Hard- und Software sowie Fortbildungen für die Mitarbeitenden des Projekts finanziert werden.
Im Projektverlauf zeigte sich, dass die Teilnehmenden der Maßnahmen enorm von diesen Investitionen profitierten. Präsenzveranstaltungen können je nach Infektionslage auch in den digitalen Raum erweitert werden. Wenn Einschränkungen es vorgeben, können auch ganze Tage ins Homeschooling verlagert werden. Teilnehmende, die technisch nicht gut ausgestattet sind, können im Notfall für Module auf Distanz Endgeräte ausleihen. Mit der Anschaffung von digitalen Foto- und Videomöglichkeiten sowie des 3D-Druckers, sind die Mitarbeitenden zudem bestens auf die Herausforderungen des digitalen Bildungs- und Arbeitsmarktes vorbereitet und können die Medienkompetenz der Teilnehmenden und deren Fähigkeiten im Umgang mit modernster Technik stärken. Die Geräte eröffnen uns viele neue Möglichkeiten, denn das innovative Projekt optimiert vor allem die Teilhabechancen von Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung, stärkt aber auch die Krisenresilienz und ermöglicht gleichzeitig eine digitalere Ausrichtung der Maßnahmen in der Arbeitsmarktintegration für die Zukunft.